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ERETRIA XXIV

Guy AckermannLa céramique d’époque hellénistique. Une chrono-typologie au service de l’histoire d’une ville grecque entre la fin du IVe et le Ier s. av. J.-C.

Mit seinen Heiligtümern, seinen öffentlichen Bauten, seinen Wohnquartieren und seinen Befestigungen gehört Eretria zu den Städten des antiken Griechenlands, die bisher am besten erforscht sind. Seit dem Ende des 19. Jh. wurden in zahlreichen Grabungen viele Überreste gefunden, darunter auch eine grosse Anzahl an hellenistischer Keramik, welche Gegenstand der vorliegenden Studie ist.

Das Erarbeiten einer Chrono-Typologie der in Eretria während der hellenistischen Zeit benutzten Keramik führt zu einer neuen Datierung von insgesamt 48 Fundensembles aus dem Ende des 4. bis zur Mitte des 1. Jh. v. Chr. Eine Vergleichsstudie zwischen lokaler und importierter Keramik erlaubt einerseits die Analyse der ökonomischen Situation Eretrias, die geprägt ist durch eine autarke, auf die Bedürfnisse des Marktes reagierende Töpfergemeinschaft, andererseits der Einbindung Eretrias in das Handelsnetzwerk, welche dazu führte, dass sich die Töpfer rasch an die zuerst aus Athen und aus Makedonien, später auch aus Kleinasien und aus dem Orient kommenden Innovationen anpassten.

Die neuen Datierungen der Zerstörungsschichten, der Brunnenverfüllungen sowie einiger Münzschätze haben zur Folge, dass die Geschichte Eretrias und ihres progressiven Niedergangs neu geschrieben werden muss. Die dichte Besiedlung, die bis zur Mitte oder zweiten Hälfte des 3. Jh. andauerte, wurde durch eine Phase mit spärlicher Besetzung des Wohnraumes inmitten von Ruinen und schliesslich durch einen Rückzug der Siedlung auf die Akropolis in der Mitte des 1. Jh. v. Chr. abgelöst. Auch wenn mehrere Wohnquartiere in der Mitte des 3. Jh. und im Jahr 86 v. Chr. von Verwüstungen heimgesucht wurden, kann man heute sagen, dass die Eroberungen der Stadt in den Jahren 267 und 198 v. Chr. offensichtlich nicht ganz so zerstörerisch gewesen waren, wie bisher angenommen.

2020, 2 Bände von 264 und 272 Seiten auf Französisch mit Zusammenfassungen auf Französisch, Deutsch, Englisch und Griechisch, Paperback, 22x30cm, zahlreiche farbigen Plänen und Abbildungen. Infolio Verlag, Gollion.

ISBN 978-2-88474-413-3 (print)
ISBN 978-2-88474-347-1 (digital)
DOI 10.5281/zenodo.4966961

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Zum Autor
Guy Ackermann hat an der Universität Lausanne doktoriert und ist zur Zeit Mitglied der Ecole française d’Athènes mit einem Stipendium des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung. Er hat von 2015 bis 2019 die Ausgrabungen im Gymnasion von Eretria geleitet und ist Co-Autor des eben erschienenen Bandes der Serie Eretria über die römischen Thermen (Eretria XXV 2020).
Guy.Ackermann@efa.gr

Inhalt und Abstrakt

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