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Montag 27 September 2010

Eretria, Blick auf eine antike Stadt

Die Schweizerische Archäologische Schule in Griechenland (ESAG) beschäftigt sich seit 1964 mit den Ausgrabungen der antiken Stadt Eretria auf der griechischen Insel Euböa. Vom 26. April bis 24. August 2010 präsentiert sie zum ersten Mal nach bald 50-jähriger Tätigkeit die Resultate dieser Grabungen einer breiten Öffentlichkeit. Die Ausstellung im Archäologischen Nationalmuseum von Athen zeigt anhand von über 400 Exponaten Einblicke in das Leben in einer antiken Stadt, von der Frühgeschichte über die Bildung der Stadt im 8. Jh. v. Chr. bis zu deren sukzessiven Aufgabe in der spätrömischen und frühbyzantinischen Zeit. Thematisiert werden Aspekte wie das private und das öffentliche Leben, die Religion, aber auch das Leben „danach“, Tod und Bestattung.

Die ESAG ist das erste und bisher einzige der insgesamt 17 ausländischen archäologischen Institute in Athen, welche die Möglichkeit einer eigenen Ausstellung im Nationalmuseum erhält. Die Ausstellung geht auf einen Beschluss zurück, den die Kulturminister beider Länder anlässlich eines im Jahr 2007 unterzeichneten Kulturvertrages zwischen Griechenland und der Schweiz gefasst haben. Dieser Kulturvertrag ermöglicht eine schnelle und unkomplizierte Rückgabe gestohlener Kulturgüter. Die Organisation der Ausstellung wurde von der ESAG in enger Zusammenarbeit mit dem Athener Nationalmuseum und der 11. Ephorie für prähistorische und klassische Altertümer, der für Eretria zuständigen archäologischen Behörde, durchgeführt. Sie steht unter der Schirmherrschaft von Pavlos Geroulanos, Kulturminister von Griechenland, und Bundesrat Didier Burkhalter, Kulturminister der Schweiz.

Nach der Schliessung der Ausstellung in Athen werden die Exponate in die Schweiz reisen, wo sie ab dem 22. September 2010 (Vernissage 21. September) im Basler Antikenmuseum und Sammlung Ludwig zu sehen sein werden. Ein reich bebilderter Katalog in neugriechisch, deutsch und französisch wird den Besucher mit einer Fülle an Informationen beliefern und ihm so den Zugang zur Schweizer Grabungstätigkeit in Eretria erleichtern.