ERETRIA XXVI
Tamara Saggini, Céramique en contextes. Érétrie au tournant des époques archaïque et classique.
Die Perserkriege sind ein prägendes Ereignis der griechischen Geschichte und markieren den Übergang von der archaischen zur klassischen Epoche. Sie stellen auch einen entscheidenden Wendepunkt im Schicksal von Eretria dar, das 490 v. Chr. von den Persern geplündert wurde. Belagerung, Zerstörung und Deportation: Herodot schildert die Katastrophe ausführlich. Im Gegensatz dazu ist wenig über die Stadt in der Zeit vor diesen Ereignissen bekannt, ebenso wie über das Ausmass der durch den Einfall der Perser verursachten Schäden und darüber, wie sich Eretria anschliessend wieder erholte.
Dieses Buch, das aus einer Doktorarbeit hervorgegangen ist, bietet einen neuen Blick auf diese Fragen, indem es die historischen Quellen einer eingehenden Analyse der archäologischen Überreste gegenüberstellt. Die kontextuelle Analyse des Fundmaterials aus den seit den 1960er Jahren von Schweizer Archäologen durchgeführten Ausgrabungen bildet das Herzstück der Studie. Ein Katalog mit über 1500 Einträgen bietet einen umfassenden Überblick über die lokal hergestellte oder importierte Keramik des 6. und frühen 5. Jahrhunderts.
Die Untersuchung dieser Funde und ihrer Fundkontexte gibt Aufschluss über die Funktion der verschiedenen städtischen Räume und deren Entwicklung. Sie zeigt Kontinuitäten und Brüche in der materiellen Kultur und der Stadtbesiedlung auf, die die Autorin mit der Ereignisgeschichte vergleicht, um die Auswirkungen der Perserkriege auf die Stadt zu erfassen. Verlassene Stadtviertel, unterbrochene handwerkliche Produktionen, innerstädtische Gräber oder hastige Reparaturen – zahlreiche Indizien zeugen von den tiefgreifenden Veränderungen, die das Leben der Bevölkerung Eretrias nachhaltig prägten.
2024, 2 Bände von 280 und 328 Seiten auf Französisch mit Zusammenfassungen auf Französisch, Deutsch, Englisch und Griechisch, Paperback, 22x30cm, zahlreiche farbigen Plänen und Abbildungen. ESAG und Infolio Mitverleger.
ISBN 978-2-88968-170-9 (print)
ISBN 978-2-9701702-2-8 (digital)
DOI 10.5281/zenodo.13933110