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Unterwassergrabungen in der Bucht von Kiladha (Argolis)

Das Projekt in der Bucht von Kiladha, eine Zusammenarbeit der griechischen Ephorie für Unterwasser-Archäologie (EUA) und der Universität Genf unter der Schirmherrschaft der Schweizerischen Archäologischen Schule in Griechenland (ESAG), hat seit 2012 das Ziel, die prähistorischen Fundorte und Landschaften unter Wasser in einer kleinen Bucht von Südgriechenland zu erforschen. Das Projekt wird von Despina Koutsoumba (EUA) und Julien Beck (Universität Genf) geleitet, unter der Aufsicht von Aggeliki Simosi (EUA) und Karl Reber (ESAG).

Das Team aus griechischen und Schweizer Archäologen konzentrierte sich 2016-2017 auf eine frühbronzezeitliche Siedlung unter Wasser im Norden der Bucht von Kiladha in Lambayanna. Der Fundort wurde mit geophysikalischen Werkzeugen untersucht und Versuchsschnitte wurden durchgeführt, um den Plan und die Chronologie zu klären. Die tiefsten Schichten lieferten Keramik der Übergangsphase zwischen der letzten neolithischen und der frühbronzezeitlichen Epoche. Besonderes Interesse hatten die vielen Murex-Muscheln aus den frühestens Schichten hervorgerufen. Ein kleines Loch in vielen der Muscheln deutet darauf hin, dass sie zur Purpurgewinnung verwendet wurden, was ein sehr früher Beleg wäre.

Das griechisch-schweizerische Team hat 2020-2021 die Erforschung der versunkenen prähistorischen Landschaft in der Bucht von Kiladha fortgesetzt. Im Sektor von Lambayanna wurden weitere Vermessungsarbeiten in der heute unter der Meeres­oberfläche liegenden frühbronzezeitlichen Stadt durchgeführt. Das Team konzentrierte sich jetzt auf die Auswertung der tausenden Funde der vergangenen Jahre, im Speziellen die Keramikscherben und Steinwerkzeuge.